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Kursächsische Ganzmeilensäule, Erlabrunn/Erzgebirge

Zur Geschichte der Erlabrunner Ganzmeilensäule


Die Ganzmeilensäule befindet sich heute in der Ortsmitte auff einer Verkehrsinsel an der Auffahrt zu den Kliniken Erlabrunn. Ihr ursprünglicher Standort ist nicht mehr festzustellen.

Das Material ist Granit, der aus unterschiedlichen Brüchen gewonnen wurde. Zur Fertigung der Säule ist nicht bekannt.

Im Mai 1934 wurde die Säule am Abzweig Steindheidel der Straße nach Johanngeorgenstadt nach Schwarzenber (jetzt S272) von einem Straßenmeister erstmal wiedererrichtet.

Die Bruchstücke von wahrscheinlich zwei verschiedenen Ganzmeilensäulen wurden in Breitenbrunn und Oberwiesenthal gefunden.

Eine Treppenstufe wurde durch den Eibenstocker Lehrer Konrad Solbrig als Bruchstück einer Ganzmeilensäule idenzifiert und zum Neubau verwendet.

Zur Geschichte der Postsäulen

Auf Streifzügen durch unser sächsisches Land entdeckt man sie immer wieder, die alten kursächsischen Postmeilensäulen. Einstmals markierten sie die historischen Post- und Handelsstraßen im ehemaligen Kurfürstenturm Sachsen.

Heute würde man es als logistichen Weitblick bezeichen, als am 12. April 1713 Kurfürst Friedrich August II. - bekannt als August der Starke - den Magister Adam Friedrich Zürner (1670-1733) beauftragte, das gesamte Land kartographisch aufzunehmen, um eine "verbesserte Post- und Landkart" herzustellen.

Am 19. September 1721 kam der Befehl, anstelle der bisherigen hölzernen Wegsäulen steinerne zu erreichen. Zürner, inzwischen zum "Land- und Grentz-Comissario" ernannt, wurde mit der Durchführung dieses Befehls beauftragt.

In Viertelmeilen-Abständen sollten Viertel-, Halb- oder Ganzmeilensäulen gesetzt werden, wobei 1 Meile umgerechnet 9,062 km war. Für 270 Städte und Gemeinden wurden Distanzsäulen anbefohlen, wo die Entfernung in "Stunden" (1 Stunde = 1/2 Meile = 4,521 km) angegeben werden sollte.

August der Starke war vom Wert und Nutzen eines gut ausgebauten Straßen- und Wegenetzes überzeugt.

Aus einem Brief des Wegemeisters Solbrig, Eibenstock an der Oberwegmeister des Erzgebrigsvereins vom 18.10.1933:

"Die Postsäule Oberwildenthal habe ich besichtigt und vermessen. Die Säule liegt in 5 Stücken. Strassenwart Queck gibt dazu an, dass er den Sockel beim Umbau seines 1835 errichteten Hauses verwendet gewesen, das beschriftete Stück als Schwelle zur Haustür...

Queck meint, das die Säule in Obeewildenthal nicht gestanden haben könne..."


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