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Über Erlabrunn/Erzgebirge

Geschichte Erlabrunns


Erlabrunn/Erzgebirge liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 620-650 Metern über NHN, im Tal zwischen Brandberg (711m), Hinterer Marchenberg (822m) und Fastenberg (769m), an den beiden linken Nebenflüssen des Schwarzwassers Milchbach und Steinbach, im Westerzgebirge im größten zusammenhängenden Waldgebiet Sachsens. Es ist idyllisch in ein Hochtal eingebettet, umgeben von ausgedehnten Fichten- und Buchenwäldern. Der im Jahr 2005 nach Breitenbrunn eingemeindete Ort grenzt an die Städte Johanngeorgenstadt und Schwarzenberg sowie den Eibenstocker Ortsteil Sosa.

Er liegt an der Staatsstraße 272 und ist mit einem Haltepunkt an die Bahnlinie Aue – Karlsbad über Schwarzenberg, Erlabrunn und Johanngeorgenstadt angeschlossen.

Seinen Namen hat Erlabrunn vermutlich vom früher reichen Erlenbestand am Bach „Erelbrunn“, der in der Ortslage in den Steinbach mündet. In unserer heutigen Ortsmitte herrschte schon im 16. Jahrhundert ein emsiges Treiben. Hier am Steinbach waren Seifner fündig geworden. Sie „durchseiften“ Schotter, Sande und Kiese nach Zinngraupen. Graupen nannte man die aus dem Geröll herausgewaschenen schwarzen Zinnerzkristalle. 1616 wurde Erlabrunn als Zinnzeche erwähnt.

Die erste Ansiedlung erfolgte nachweislich um 1652 mit der Errichtung des alten "Täumerhauses" als Zechenhaus und Pochwerk. Zu einem Siedlungsboom kam es in Erlabrunn nicht, es fehlte einfach die wirtschaftliche Grundlage. Die kargen Böden und das raue Klima schufen keine günstigen Voraussetzungen für Landwirtschaft, dem Handwerk fehlte der Umsatz. Hoffnung kam mit der Gründung von Brettmühlen und Holzschleifereien im 19. Jahrhundert auf.

Hier hatten sich Zinnwäscher niedergelassen und betrieben mehrere hundert Lachter Seifen im Waldstück Erlebrunn zwischen Fällberg und Steinbach. Außer von den Seifenstellen lebten die Menschen vom Holzeinschlag und besaßen das Hutweiderecht, sie betrieben also Feld- und Viehwirtschaft. Es darf angenommen werden, dass sich die Zinnarbeiter ein kleines Pochwerk zur Erleichterung ihrer Arbeit errichteten, denn laut einer Quelle wurde das Poch- und Zechenhäuschen 1704 verkauft. Noch im 19. Jahrhundert wurde bei Erlabrunn die Zinngrube Lattenschuppe betrieben.


1883 erhielt der Ort auf Grund und Boden von Johanngeorgenstadt einen Haltepunkt an der Johanngeorgenstadt–Schwarzenberg.

Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde Erlabrunn nach Steinheidel eingemeindet, das als bergmännische Streusiedlung am nördlichen Abhang des Schwarzwassertals an der alten Verbindungsstraße von Schneeberg über Jägerhaus nach Johanngeorgenstadt und in das böhmische Karlsbad entstanden war.

1905 wurde das Hotel Täumerhaus eröffnet. Die Einwohner waren Bergbauern oder Handwerker, wovon beispielsweise der Hotelname Alte Schleiferei kündet, das nach 1990 auf dem Areal einer historischen Holzschleiferei errichtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Gemeinde den amtlichen Doppelnamen Steinheidel-Erlabrunn, bis 1967 in der DDR-Zeit die jetzige Kurzform eingeführt wurde.

1922 wurde am Ortseingang Erlabrunns ältestes noch stehendes Haus, das spätere Gemeindehaus, errichtet.

Bis zum 2. Weltkrieg bestand der Ort nur aus sieben Häusern mit 26 Einwohnern.

Im Frühjahr 1945 war Erlabrunn für 42 Tage Teil der Freien Republik Schwarzenberg. Während der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945 blieben nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 der Landkreis Schwarzenberg im Erzgebirge und Teile des Landkreises Stollberg für sechs Wochen unbesetzt. Selbst der Sonderbereich Mürwik in Flensburg, in dem sich die geschäftsführende Reichsregierung unter Karl Dönitz aufgehalten hatte, war schon am 23. Mai 1945 von britischen Soldaten besetzt worden. Weder die vorgerückten amerikanischen noch sowjetischen Truppen besetzten das besagte Gebiet im Erzgebirge, das vorwiegend von Patrouillen des im angrenzenden Vogtland stationierten 347. US-Infanterieregiments kontrolliert wurde.
(Der Begriff "Freie Republik Schwarzenberg" entstand später und wurde damals nicht verwendet.)

Die große Wende kam für Erlabrunn mit dem Uranerzbergbau. Die „SAG Wismut“ wählte den Ort als Standpunkt für ein Bergarbeiterkrankenhaus. Am 8. 5. 1951 wurde es nach nur zehnmonatiger Bauzeit eingeweiht. Waren die Bauarbeiter noch in Baracken untergebracht, so wurden in kurzer Zeit hier drei Siedlungen aus dem Boden gestampft. Zahlreiche Folgeeinrichtungen entstanden, wie Wäscherei, Kesselhaus, Kulturhaus und Schule. Die Erlabrunner und Steinheidler fanden vorwiegend im Krankenhaus Arbeit, das bald weit über das Erzgebirge hinaus bekannt war. Es handelte sich dabei um den ersten Krankenhausneubau in der DDR.

Im Laufe der folgenden Jahre wurden Wohnungen für die Ärzte und das medizinische Personal, Versorgungseinrichtungen sowie Kindergärten und ein Schulgebäude hinzugebaut.

Der gesellschaftliche Umbruch nach der Wende 1990 führte zu strukturellen Veränderungen und gravierenden Einschnitten. Um zu überleben, musste das Krankenhaus, der größte Arbeitgeber der Region, in kürzester Zeit zu einem modernen, leistungsfähigen Wirtschaftsunternehmen umgestaltet werden. Alte Gebäude im Ort verschwanden, neue wurden errichtet. So veränderte sich allmählich das Ortsbild. Ein eigener kleiner Marktplatz entstand, daneben steht das neu erbaute Hotel "Alte Schleiferei". Erlabrunn wird täglich von vielen Besuchern frequentiert, die hier im Hotel ihren Urlaub verbringen oder unsere modernen, leistungsstarken Kliniken aufsuchen.

Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde Erlabrunn in den neu gegründeten Freistaat Sachsen eingegliedert. Mit der Umbildung und dem Zusammenschluss von Landkreisen kam Erlabrunn im Jahr 2005 schließlich als Ortsteil zu Breitenbrunn.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Dettlef Günther (1954-), Rennrodler
  • Karin Sagner (1955-), Kunsthistorikerin und Autorin
  • Matthias Kießling (1956–2021), Sänger, Gitarrist, Songschreiber und Komponist
  • Detlef Opitz (1956-), Schriftsteller
  • Petra Zais (1957–2021), Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) und Abgeordnete im Sächsischen Landtag
  • Siegfried Haas (1958–2013), Künstler und Bildhauer
  • André Hennicke (1958-), Schauspieler
  • Wolfram Christ (1963-), Filmemacher und Buchautor
  • Holger Freitag (1963-), Skispringer
  • André Sehmisch (1964-), Biathlet
  • Jens Weißflog (1964-), Skispringer
  • Frank Teller (1965–2016), Heimatforscher
  • Jörg Brückner (1966-), Historiker und Archivar
  • Oliver-Sven Buder (1966-), Kugelstoßer
  • Michael Güttler (1966-), Dirigent
  • Andreas Hähnel (1966-), Politiker (CDU), MdL
  • Andreas Heymann (1966-), Biathlet
  • Kai Scheve (1966-), Schauspieler und Sänger
  • Steffen Heidrich (1967-), Fußballspieler
  • Olaf Süß (1968–1998), Rallyefahrer
  • Alexander Bau (1970-), Rennrodler
  • Markus Beyer (1971–2018), Boxer
  • Simone Lang (1971-), Politikerin (SPD), MdL
  • Cornelia Pfohl (1971-), Bogenschützin
  • Rüdiger Süß (1972–1998), Rallyefahrer
  • Sven Hannawald (1974-), Skispringer
  • Alexander Krauß (1975-), Politiker (CDU) und Kinderbuchautor
  • Vicente Patíz (1976-), Gitarrist
  • Dirk Else (1977-), Skispringer
  • Kathleen Morgeneyer (1977-), Schauspielerin
  • Oskar Schmidt (1977-), Künstler
  • Shenja Lacher (1978-), Theater- und Filmschauspieler
  • Robin Hermann (1980-), Verleger, Germanist und Musiker
  • Jörg Hahnel (1982-), Fußballspieler
  • Björn Kircheisen (1983-), Nordischer Kombinierer
  • Robin Lenk (1984-), Fußballspieler
  • Georg Rothenburger (1984-), Handballspieler
  • Peter Udo Brückner (1985-), Künstler
  • Nicole Boroczinski (1986-), Fußballspielerin
  • Toni Englert (1988-), Nordischer Kombinierer
  • Sebastian Reuschel (1988-), Nordischer Kombinierer
  • Ralf Palik (1990-), Rennrodler
  • Stephanie Schneider (1990-), Bobsportlerin
  • Richard Freitag (1991-), Skispringer
  • Toni Kraus (1997-), Sänger
  • Selina Freitag (2001-), Skispringerin

Personen mit Bezug zum Ort

  • Richard Fichte (1896–1982), Schriftsteller, lebte von 1937 bis 1946 in Fällbach
  • Willy Irmisch (1898–1974), Kommunalpolitiker, starb hier
  • Herbert Stoll (1905–1962), erzgebirgischer Mundartdichter, der Dr Schwammelob genannt wurde und hier starb
  • Werner Karwath (1927–2019), Arzt und CDU-Volkskammerabgeordneter
  • Heinz Eger (1932-), Radiologe

Erlabrunn/Erzgebirge heute


Erlabrunn mit dem 3 Häusergruppen Fällbach, Albertsthal und Georgenthal liegt am Fuße des Auersberges.

Erlabrunn hat drei Wohnbereiche: Am Waldeck, Am Milchbach und Am Märzenberg. Im topografischen Mittelpunkt befindet sich das Landkreis-Krankenhaus (ehemalige Bergarbeiterkrankenhaus) mit 500 Betten.

Am Ort vorbei fließt das Schwarzwasser und durch den Ort der Steinbach.

Höhenlage: 610-720 (mesitens 620-650) m. ü. N.N.

Fläche: 800ha
- 45ha besiedelt
- 70ha landwirtschaftliche Nutzfläche
- 685ha Waldfläche