Heimatsfreunde aus Steinheidel
Die Hermann-Fischer-Bank
Am 14. Juni 1930 wurde hier an dieser Stelle eine Bank eingeweiht. Bei den Steinheidlern und auch bei älteren Sommerfrischlern wird sie noch heute als die Fischerbank bezeichnet. Benannt ist sie nach dem Direktor der Deutschen Bank in Dresden, Hermann Fischer. Er und seine Frau spendeten diese Ruhebank. Beide waren über viele Jahre Sommerfrischler im Steinheidler Gasthof, die die Ruhe und Entspannung in dieser Umgebung genossen.
Sie waren Mitglieder im Erzgebirgsverein Steinheidel und erlebten viele Feste und Hutzenabende im Ort mit. Herr Fischer schickte in den schweren Jahren des Krieges oft Päckchen zur Weihnachtszeit oder er bedachte die Mitglieder des EZV mit mancher Geld- und Sachspende, um die Not der 30er-Jahre etwas zu lindern. Um den Fischers zu danken, entstand unter der Feder von Eugen Graf aus Johanngeorgenstadt ein Gedicht, aber auch eine Postkarte wurde in Druck gegeben. Auf dieser Karte ist die einzigartige Sicht auf das Oberdorf von Steinheidel zu sehen.
Mit den Jahren wurden die Bretter morsch, und der Wald nahm den Gästen die Aussicht. Da versetzte Erich Kästner aus Steinheidel die Ruhebank etwa um 100 m nach links am Fischerbankweg.
Im Herbst 2008 standen von der Bank nur noch die Fundamente mit den Eisengestellen. Der Zahn der Zeit nagte an diesen gehörig. Da der Weg im selben Jahr neu angerichtet wurde, entschlossen wir uns, die Bänke aus den Dornröschenschlaf zu wecken. Gerade in der heutigen, hektischen Zeit wäre es sehr schade, würde diese Ruheoase ganz verschwinden. Nun sind sie für die Einheimischen und Gäste vor Ort wieder benutzbar. Vielleicht nutzt sie auch ein müder Wanderer zur Erholung.
Wir hoffen, dass die Bänke wieder oft den einen oder anderen Besuch bekommen. Mögen sie nicht durch Sinnlosigkeit zerstört werden.
Viel Waldesruhe und Sonnenschein, möge jedem Besucher beschieden sein.
Dies wünscht Familie Tino Tobschall aus Steinheidel, den 08. Juli 2009.
De Hermann Fischer Bank
(eingeweiht am 14.06.1930)
Über 25 Gahr lang kumme aus Drasdn e paar Leit,
friedliebend, esu ehrwürdig, se kenne kan Streit.
Se ‘liem unnem Wald, unner rane Luft, meng a kan Zank,
hern garn de Vegele singe un setzn sich oft of de Fischerbank.
Jeds Gahr ka mor sche in Staahaadl rimlafen sah,
dos is dor Hermann Fischer un sei Fraa.
Die machn ihre Waldtoum mitunter kurz oder a lang,
aber viel Erholung findn se a driem of dor Fischerbank.
War kennt nett dos Platzl, war kennt nett dan Ort,
ja war doch jeder Summergast schuh e mol dort.
A e manchr vun Staahaadl hult sich noch Feierohmd de Pfeif ausn Schrank,
un macht friedlich un gemütlich sei Gangl niebor of de Fischerbank.
Schuh manchr aus dor Grußstadt war in Staahaadl ze Gast,
hot dort gefundn sei Ruh un sei Rast.
Un wenn aner schlapp war, un ar fühlte sich e wing krank,
do is ar gesund wum, driem of dor Fischerbank.
Noch Staahaadl kumme de Summerfrösch Gahr aus un Gahr ei,
un wenn de Ferien kumme, do gibt e Hie- un Harschreiberei.
Of’n Fremdenhuf kriegn se ihr Ass’n un en gut’n Trank,
kenne a schreim e Asichtskart vun dor Fischerbank.
Schie is dos Flackl do driem vor Gruß un Klaa,
mor ka vun dort aus de Barg, Täler un Walder übersah.
Driem Bratenbrunn un hiem Staahaadl blitzeblank,
sieht mor am schenst’n vun dor Fischerbank.
Un hot e Maad'l vun Staahaadl en Kerl kenne gelarnt,
do gings e mol hie an dan Flackl, dos mit griene Fichtn getarnt.
Is Maadl ward imarmt, ob se dick is oder schlank,
se ward a emol o’gedruckt, driem of dor Fischerbank.
Aber for Liebesleit, un for sette, die ka Verständnis ham for de Natur,
warn kane Bänk gesetzt im Wald un of dor Flur.
Dor Arzgebirgsverein vun Staahaadl kam of dann Gedank,
un ließ setzen for en annern Zwack die Bank.
Gedichtet von Eugen Graf aus Johanngeorgenstadt